Weilen Ehren pfarherr Ludovici annoch würtlich lebet, vnd zuweilen den gottesdienst verrichtet, alß werden die breitschieder die 3 ao (anno) 1666 den 2. augusti verglichene gflüge Ihme wenigstens biß zu end seiner lebtage continuid (fortdauernd, ununterbrochen gewähren) vnd sich deßwegen keine Angelegenheit übern halß ziehen. Dillenburg den 13t. Aug. 1698. Fürstl. Cantzley daselbßen. (Dem Pfarrarchive (Aktenbündel A 1) entnommen, wo es doppelt vorhanden war)
Vom Häfnerhandwerk.
(Die Anfänge desselben in unserer Gegend.)
Wann das Häfnerhandwerk in unserer Gegend seinen Einzug gehalten hat, ist nicht bekannt. Im Jahre 1594 ist ein Schüsselmacher aus Marburg in Beilstein tätig, um mehrere Zentner Geschirr für die dortige Hofhaltung zu brennen. Daraus dürfen wir wohl schließen, dass es damals im Beilsteinischen sowohl wie auch im Dillenburgischen noch keine Häfnereien gab. Ja, es scheint, als ob das Handwerk erst in den letzten Jahrzehnten des 17. Jahrhunderts Eingang in unserer Heimat gefunden habe. Im Jahre 1705 wird in unsern Kirchenbüchern zum erstenmale des Berufes des Häfners Erwähnung getan: Christoffel Conrad "der Hafner zu Erbach" tritt in Medenbach als Gevatter auf. Demnach ist damals in Erdbach nur ein Häfner gewesen. Der erste Häfner in Breitscheid scheint Markus Bechtum gewesen zu sein. Er ist zugleich der erste Bechtum in Breitscheid. Woher er gekommen ist, ist aus den Kirchenbüchern nicht zu ersehen. Markus Bechtum wird im Jahre 1706 im Breitscheider Taufe und Sterbbuch zum erstenmale genannt, in letzterem als "Ziegler"; an anderer Stelle fand ich ihn als "Hafner und Ziegler". 1733 beschäftigt sich das Presbyterium mit ihm in seiner Eigenschaft als Häfner. (Das Kirchengericht bestimmt, dass er von jedem Brand seinem Stiefsohn Jost Henrich Kuhlmann einen bestimmten Betrag geben soll.)
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von Kornelia Pelz übersetzt
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