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Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann - Seite 15

der wyede an der hoege biss an die balken, und soll des thorns mit mhe zu schaffen haben.

(Der Sinn ist: Auch der Kaplan soll verpflichtet sein, am Bau des Turmes zu helfen. Er soll den Raum ("Begriff", Umfang, Abschnitt), den er mit einem kasten (Hohlkasten) umfaßt oder ausfüllt, so weit als er den umfasst, vollfahren in der Weite und Höhe bis an die Balken, und mehr soll er dann mit dem Turm nicht zu schaffen haben. Wahrscheinlich war es der Kirchturm,? der Koloß an unserer Kirche, der heute noch steht und dessen Bau bei der geringen Einwohnerzahl des damaligen Breitscheid wohl längere Zeit erfordert hat? Die dicken Mauern und die engen Fenster des Chors belehren uns, daß er in der damaligen unsicheren Zeit, der Zeit der Fehden, zugleich als Wehrturm erbaut wurde.) *

Auch soll ein jeglich kapellan das Porthaus (Torhaus, von porte, das Tor) zu Breitscheit inhaben zu seinem nutze und soll das niemantz anders verleyhen oder daruff haben umb keinen zinss und soll es beuwelich (baulich imstand) halten mit dache und mit anderm buwe sonder argelist. Were auch sache, das ungnad in die lande queme (käme) von urlens (Krieges) wegen wanne wir es dan von ime hieszen (heischen) so solte he uns das porthausz rumen, und wir solten daruff sein, als lange als der krich weret; und zoge sie nit gerne davon, so solte wir ime das seine davon werfen; und solten wir daruff zyn sonder frewel. Wanne auch der krich ende nymmet, so sall hie sich des porthausz wider gepruchen, als vur. Were auch sach, das das porthausz abebrente von herren noeden (in einer Fehde) so sollen die bawmeister (Baumeister, Kirchenvorsteher) wider machen; brents auch abe von eins kapplane noten, so sollte hie es wider machen. Auch sollen die bawmeister einem jeglichen kapplan zu Breitscheit zum jar eins (einmal) mit ime rechen (abrechnen) ob (wann) hie is von ein heysget (heischet) und sollent die gemein (Gemeinde) bawmeister kiesen (wählen) mit eins kappelans rath. Auch so sollent alle die almoesen, die da fallent zu der kapellan zu Breitscheit, esz sei an lebendigem fihe, an gelde oder an


* Mehr für sich hat aber die Annahme, daß sich der genannte Turm, wie auch das nachher erwähnte Porthaus in der Wehrmauer des Kirchhofs befand. Kirchhof und Kirche waren die letzten Zufluchtstätten der Dorfbewohner. Der Kaplan darf das Torhaus inne haben, aber in Kriegszeiten wollen die Bauern darauf sein, sie konnten da ihre letzte Habe bergen, trauen sich auch wohl bei der Verteidigung mehr zu, darum soll der Kaplan Platz machen.
Beim Bau der Sprenglerwerkstatt am Tiergarten fand man im Grunde verkohltes Holz, Aschenreste und Mauerreste; vielleicht waren dies Reste der alten Wehrbauten.

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von Kornelia Pelz übersetzt

 

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zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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