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diesen zunächst an die Kirche zu Breitscheid gekommen sein ( schon 1588 ? ). Der Na=
me "Pfaffenreyn" tritt aber schon früher auf, lange bevor Medenbach nach Breit=
scheid eingepfarrt wurde. Die "Haine" liegen nördlich von Pfaffenrain, rechts
vom Haigererweg. Der untere Teil führt den Namen "Entenpoil" d.h. Enten=
pfuhl oder Entenpfühle ( 1507 : Entenpuel ). Gegenüber den "Hainen" nach Norden
liegt der Waldteil "Reppern", darunter die gleichnamigen Wiesen *). Westlich
vom Reppener Weg bis nach der Gemeindewiese zieht sich das "Gewonneholz"; es
soll in einem Prozeß gegen die Langenaubacher gewonnen worden sein. Der Na=
me tritt schon im 16. Jhrhdt. auf. Überm Tiergarten westlich liegt der "Buchen=
lindenrain" ( auf der Karte fälschlich "Buchlindenrain" geschrieben ). Nördlich vom
Tiergarten und vom Hüttenweg bis an die Rheinstraße "Kunzeloch"; an dem
Waldrand im Süden lag Kunzelochsweiher. Zwischen der Rheinstraße und dem brei=
ten Viehtrieb ( der in neuester Zeit auch bepflanzt wurde ) liegen die "Buchheistern".
"Heister" heißt "junge Buche" ; Das Wort tritt auch in dem Namen "Heisterberg"
auf. Der Waldstreifen an der Hub nördlich der Rheinstraße heißt "Hub". Derje =
nige an der Hirtenwiese bis an Dillmerfurt heißt "Heseln", von den Haselnuß =
bäumen ( fälschlich auf der Karte "Hasseln" geschrieben ). Der Teil nördlich vom
Viehtrieb, zwischen Gemeindewiese und Haseln, heißt "Hühnergestell"; hier hatte
die Pfarrei früher 4 verschiedene Heckelchen, die zwischen 1641 und 1678 an die Ge=
meinde kamen. Nördlich vom Hühnergestell, die nördlicheAbdachung, heißt auf
der Karte "Kahleshain", in der Volkssprache richtiger "Kohle", d.h. "Kohlenhain"
wie ich schon bei dem Wiesennamen "Kohlen" ausführte, von den Holzkohlen, die
auf dem Wege des Köhlerns früher in ausgedehntem Maße im Walde hergestellt
wurden. "Kahleshain" würde von dem Familienname "Kahl" abzuleiten
sein, den es aber nie in Breitscheid, soweit es nachzuweisen ist, gegeben hat.
Leider darf nichts an den Namen geändert werden. Die Fehler eines früheren
Schreibers erben sich von Geschlecht zu Geschlecht wie eine ewige Krankheit fort.
Erklärungen:
Am gebrannten Berg; (wo es gewesen sein kann, weiß ich nicht) hatte die
Pfarrei 1511 (im Ausenfeld ein Sadel). Nach Arnold gab es sogenannte Brandfelder.
Man brannte an bequem gelegenen Stellen den Wald streckenweis nieder, baute ein
paar Jahre Saatfrucht und ließ, sobald der Boden keinen Ertrag mehr gewährte, wieder
den Wald wachsen. Man brannte auch nieder um Weideland zu bekommen. So ist auch
das Wort Sang ("auf der Sang" in Langenaub. Gemarkung) zu erklären: von brennen,
sengen, gebranntes oder gesengtes Land. Arnold sagt, dass seit dem 13. Jahrh. jede Spur
von Abbrennen des Waldes in den Urkunden verschwinde. (Das Wort Sang kommt an=
derwärts häufig vor). Bauernregel: Ist Ägidus ( ) hell und klar, kann man noch einen Sang feuern oder brennen.
*/ "Reppern" wird um 1545 ( in L 548 ) "Rupers wise" auch "Ruperns wise" genannt,
vielleicht kommt der Name von Rupert = Robert ????
Die Wanderung ist nun zu Ende, aber es folgt nun die Abschrift der Seite 36 auf welche hingedeutet wurde. Auch werden die Seiten dieser Chronik Nr.37 - 38, Rechtsstreit um
die Aspenstrut zw. Gusternhain und Breitscheid sowie auf den Seiten 103 - 108 wie vor
jedoch zw. Erdbach und Breitscheid , hier ihren Anschluß finden!
aus der alten Handschrift übersetzt durch Hans Henn
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