1452, März 22. Graf Johann von Nassau Dillenburg belehnt Gödert von Gerendorf mit einem Gut zu Breitscheid und anderem. (Staatsarchiv Wiesbaden in Abschrift des 16. Jahrhunderts) - Siebmachers Wappenbuch enthält folgende Notiz: "von Gerendorf, ein um 1475 erloschenes nassauisches Vasallengeschlecht, welches zu Breitscheid, Amt Herborn, ansässig und dort von Nassau belehnt war". Nach Vogel waren 1466 die Adeligen von Hilgeshausen, die Ihren Burgsitz bei Rittershausen hatten, in Breitscheid begütert.
1485 Abgaben an die Pfarrei Herborn aus einem Gut in Medenbach. "Item Hochesinde cum sociis (mit Genossen) 6 turnos und 2 genß 2 han 1 faßnachtshun (und 1 malter kese). - Folhen zu Breitschit ist montbar (* Der montbar (Momber) war der gemeinsame Erheber für seinen Stamm. (Siehe über die Bedeutung des Wortes S. 406!) vor sya stam und ist dit gudt gnant gewest Contzelers gudt itzunt Hochgesinde gudt und Contzelers Contze montbar vor syn stam; und gibet Folhen 3 turnos 1 gans 1 han (und 1 Jahr um das andere 1 Huhn). Und gibet Contzelers Contze (auch) 3 turnos 1 gans 1 han (und das Huhn das andere Jahr).
1491, Februar 4. tauschen Jakob von Braydenbach, hessischer Keller zu Driedorf, und Jakob von Paal, hessischer Schultheiß dortselbst, einerseits, und Hermann Schenk von Schweinsberg, Amtmann der Grafschaft Nassau = Dillenburg, andererseits, Leibeigne, ("Gotteslehen") ihrer Herren aus, hessische Leibeigne, die in nassau = dillenburgischen Dörfern wohnen, gegen nassauische Leibeigne, die in hessischen Dörfern wohnen. Hessen besaß:
1. Elßghin shon Contzgis thochter zun schenbach (schön Contzgis Tochter)
2. Wyßgen Güln Claißgin ßon van Braytschayt.
Nassau = Dillenburg besaß:
1. Stynn Anna Henckeln Contzges Dochter von Medenbach
2. Thebes von Madenmolen.
Dillenburg erhält:
1. Elßghin mit ihren Kindern "itzunt" (d.h. die schon geboren sind) und die "von ir noch comen mogen".
2. Wyßgen Güln Cleißgin ßon van Braytschayt.
Hessen erhält dafür die nassauischen Leibeigenen.
(Aus VII. A.D.A. Urkundenabschriften)
(Erläuterung: Die Geschichte der nassauischen Leibeigenschaft kennt zahlreiche Beispiele, dass Leibeigne bestimmter Landesherrn (hier der von Hessen und Nassau) in andern Gebieten (hier Nassau und Hessen) saßen. Gewöhnlich waren sie durch Heirat mit fremden Leibeignen dorthin gekommen. Hier hatte der Herr die "Folge" d.h. das Recht auf ihre Abgaben bewahrt. Die Vertreter der beiden Landsherren konnten darum über ihre Köpfe hinweg (F: bezüglich der Leibeigenschaftsrechte an sie) über sie verfügen, sie austauschen. Sie vereinbaren auch untereinander, wie es mit den Kindern von Elschen gehalten werden soll.
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von Kornelia Pelz übersetzt
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