der Thür gewesen, daß sie, Dilgen, allzeit sehr wunderlich gewesen, daß man nicht wohl mit ihr fortkommen können. Sonsten die persohnen, so sie besagt, seyen als in dem bösen geschrey gewesen.
Dilgen von Breitscheit heut den 20ten Oktober wieder ufs schloß bey die folter führen lassen, weil Friedrich Scheffer von Breitscheit sie bezichtiget, daß sie ihm im Dirgarten, da sie 2 wiesen beyeinander haben, zu Johannisdag nachfolgender gestalt in die Augen geblasen, welches also zugangen. Er hat ein wiesen bey ihr ligen, da hab sie hierauf und er hinab das heuw gewent. Als sie nun gegen ihn kommen, hab sie sich ihm under sein gesicht niedergebückt und ohne vor oder Nachgehende Wort oder Werk ihm ins gesicht gehauchet und gesagt (wie andere Leut, die bey ihm gewesen, von der Zauberin geredt) zu ihm, Fridrichen, gesagt: die schelmen solten die zehn gebot können, wo nit, so solten sie das Faterunser ja können; sobalt sie solches gesagt, wäre sie strack von ihm gegangen und wär uf einen sonabent gewest. Dieselbe folgende nacht hätte ihm sein hals haben an (gefangen) sehr wehe zu dhun und wäre ihm danach ins gesicht gefalen, daß ihm das eine Aug vergangen und das ander auch trübe wär und hätte noch große schmertzen. - Wie ich sie nun dies gefraget, hat sie es gantz geleuchent, weil ich nun gedacht, daß sie noch viel sachen hinder ihr, hab ich sie zum (Folter-) stuhl geführt, daruff ich sie durch den Meister (Scharfrichter) setzen Lassen, und als er ihr den Hals kragen umbgemacht und noch nit uf den Knobeln (?) gesessen, hat sie noch volgende posten ohne pfein (Pein) bekandt. - (Sie will nun mit Kolben Mergen einen Gaul und ein Jährlings-Füllen umbgebracht haben, der Teufel habe ihnen bei den Büchelchen aufm Tanz gesagt, wenn sie es nicht täten, wollte er sie also zerschlagen, daß sie sterben sollten. U.s.w. Sie allein will umgebracht haben: Hans Kolben ein Pferd, Jochems Conradt ein Mastrind, ihr selbst eine Kuh, Pitz Johann 2 Schweine u.s.w. - Wahr (sei), sie (habe) vor 16 Jahren ihr ein Mädchen umbracht, so Marey geheißen, dem sie gifft in einer Dongen (Dung) ingeben. Vor 9 Jahren hätte sie ihrem Kind Adamgen Gift in einem Brei eingegeben, daß es den Morgen tot gewesen (ihr sohn solches wahr bekannt). Friedrich Weyeln ein Bubgen umgebracht. (Unter anderem bekennt sie:) Vor ungefehr 8 Jahren Jochemen ein Mädchen Nochvolgender gestalt umbracht: Da sey ihr der Deufel begegnet als sie in gorden obig Jochems Haus wolen gehen und gesagt: gehe in Jochems Haus und werf das Kind ins Feuer. Da ruff sie ins Haus gangen, da das Mädchen Elschen bey dem Feuer gesessen, das Kind gegen das Feuer im girn (Gern = Schoß) hängen gehabt und hab geschlofen; daruff sie das Kind ins Feuer gestoßen, daß es über ein Zeit hernach gestorben. Wahr, Kochgen Kutzen einen Buben umbracht, dem sie es in einer Dong(en) eingegeben; der Bub sey uhngefähr 8 Jahr alt gewest und ein sehr behender bub, der ander Leut schof sehr wohl ge... (?) (wahrscheinlich gehütet).
Ufm barstein bey heistermerk bey dem Kreutz da sey sie Vor 10 Jahren ufm erste Dantz gewest und gesehen ...
Ufm 2ten Dantz ufm hiefalter gewesen alda sie gesehen ..... den dritten Dantz hab sie bey dem Büchelgen gehalten.
Wahr, weil sie von gott abgefallen und alle vorerzählte Taten begangen, sie vorm Jahr in ihrem hauß ihre händ zusammen gewunden und geschrien; dorzu ist kommen Adams Anna und gesagt: worumb schreit ihr also, sie gesagt, ich kann mein groß hertzeleid nit alle geklagen.
Dilgen Schmit wurde am 30. Oktober 1629 in Herborn enthauptet.
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von Kornelia Pelz übersetzt
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