Sprichwörtliche Redensarten. Sie sind oft nicht genau von den Sprüchwörtern abzugrenzen. Wie diese sind sie auch mitten im Volksleben entstanden, wenn eine Erfahrung oder eine Erkenntnis in kurzer und bündiger Form und in höchstplastischer Anschaulichkeit zum Ausdruck gebracht werden sollte. Gegenüber dem Hochdeutschen ist unsere Mundart besonders reichhaltig an sprichwörtlichen Redensarten. - Wir bringen die folgende Auswahl um der leichteren Schreib- und Lesbarkeit willen meist in Hochdeutsch.
Er (sie oder es) guckt "wej e Euel aus Hoodch" (Hoodch ist der Abfall vom Flachs), -
Schläft wie n' Ratz, -
ißt wie ein Drescher -
guckt "su grell wej n' Dohlche" (oder wie ne Maus ausm hohle Loob Brut") -
zittert wie Espenlaub -
soll etwas tun
so schnell, wie ein Hund gaugt (bellt) -
säuft wie ein Loch. -
lügt wie gedruckt -
ist so voll wie eine Eule, -
"schrookelt" wie ein Besoffener -
guckt (su bis) wej n' Dippe voll Deuwel" -
"guckt su betreppelt, wej wann (ich) en de' Hinkel s' Brut genomme härre -,
"dispedejert dm deuwel e' Uhr (Ohr)ob" -
"sicht (sucht) en de Krimmeln" -
ißt, wej wann e' morrn gehangke sollt' werrn" -
is su oorm wej ‚ n' Kirchemaus -
geht mit dr Wahrheit um, "wej ‚n Sau berrem Bellsack" -
"do kann jo kaa' Sau en kaa' Watz draus komme" (es ist schwer verständlich) -
"Aus is aus", hat dr Sauhirt gesaat, do harre dm Watz de' Schwanz ausgezoge" -
"E'Pärrnr ohne Fraa - is' n' Schauer ohne Haa": "E' Herzeleid ins Haus, de' Goarte an de' Mannskerl, doß de Sach' lierig stiht ohne Fraa en Kenn. Ower ‚s sei' Nadursache"! (Philippi)
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von Kornelia Pelz übersetzt
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