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geschichtsübersicht
Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann


(Seite 62)

bekundet ein Zeuge, anlässlich dieser Heirat habe der Graf von Katz.,für die von Gust.
durch Bitt erlangt: " wan daß (das) velt nahe (nach) breytscheyt nit gefruchtigk,
soll (en) sie (die Gust.) macht haben, die selben zwen Jahre mit den von breytscheyt
ond Erpach gemeyn ine die Aspenstrut zue trieben." Sekretär Ott berichtet in dem Pro=
tokoll über die groß. Verhandl. im J. 1536 auch über dies s Entgegenkommen Nassaus bei
der Heirat u. sagt dann: " Solichs auch ein gute Zeit also nachbuerlich in gemein
gehalten". Und in dem oben angeführten "Vszngk" heißt es: "Nach dem Heyrat
samentlich mit einander gehütet früntlich ond nachbürlich, bis an die Nüerung
(Neuerung) die von Gosternhan darin zu mehen (sich) vnterstanden". Nun sind
wir da angelangt, wo Br. B 661 des Archivs zu berichten beginnt, nämlich mit dem
Streit zwi. Br. u. Gust. im Jahre 1499. Wir haben damit die Berichte über die Asp. Be=
gonnen, S. 37 und große Teile des Prot. in der alten Sprache gebracht. Zum besseren
Verständn. des Berichts des Rentmeisters Heckmann S. 37 ff will ich hier das Wichtigste
der Angelegenheit bringen. Diese Irrung entstand, weil die Gust. sich auf einen an =
geblich getanen "Mittelgang" beziehen, d.h. auf eine vereinbarte mittlere Grenzli =
nie, welche zwischen den Grenzlinien liegt, welche das nass. Instrument auf der
einen Seite u. das angebl. Hess. Instr. auf der and. Seite ausweisen. Die Breitsch. aber
wollen bei dem alt. nass. Instr. bleiben, weil dessen Grenze näher an Gust. liegt. Sie
wollen allenfalls die Gust. die Plätze beweiden lassen, die (bis zur Mittelinie) nicht
bestickt sind. Die biss. Plätze aber hatten die Br. mit Strohwischen bestickt, um Heu
dort zu machen. Als nun (mähten die Gust. diese Plätze) die Gust. sahen, daß
sie in der ihnen zugestandenen Mitweide benachteiligt wurden, bestickten sie ihrerseits
auch Plätze innerhalb des Mittelganges, um Heu darauf zu ziehen. Aber solches
Recht in dem Grenzstreifen gestand Nassau den Gust. nicht zu. Und als die
Breitscheider Kenntnis davon erhalten, daß die Gust. ihre mit Wischen besteck =
ten Plätze auch mähen, melden sie es ihrem Schultheiß in Herborn. Dieser
kommt eiligst mit etwa 150 Mann, um den Breitsch. zum Recht zu ver =
helfen. Als die Gusternh. das Aufgebot sehen, hören sie auf zu mähen, treten
hinter sich, schlagen die Glocke u. rufen: " Wiande!" ( Die Nassau-Dillenburger sind
da, Hilfe! Die Nass. bleiben nun ruhig stehen, ebenso die Driedorfischen.
Sie stehen sich gegenüber wie einstmals die Kinder Israel u. die Philister.
Aber da kommt schon einer aus dem Haufen der Driedorfischen zu Pferde
dahergerannt, der die Rolle des Riesen Goliath übernehmen will. Bis
unter die Nassauischen stößt er vor u. hat nun, wie einst Goliath, ein böses Maul.
Und da er den Schultheiß nicht mehr unter den Nass. sieht, wird er immer dreister,
schilt u. flucht, was das Zeug hält. Das erregt den Zorn der Nassauischen derart,
daß sie nach ihm werfen u. schießen u. einer ihn durch ein Bein schießt.
Die Kunde davon kam bald nach Dill. Der Graf war abwesend. Der Rentmstr. befürchtet
Verwicklungen (" vnrat vnd nachfolge") aus dem Vorfall u. reitet nach Marburg,
um Nassau bei der Hess. Regierung zu rechtfertigen. Nach seiner Rückkehr besichtigt
er den Platz u. findet, daß die Gusternhainer innerhalb des Mittelganges, der ihnen doch
nicht zugestanden wird ,
gemäht haben; das Heu steht noch auf Hausten. Dann macht er seinen Bericht an den Grafen,
den wir auf S. 37 u. 38 gebracht haben u. der nun verständlicher sein wird.

Die Gust.

( Die Schrift im Original ist schwierig zu lesen.

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zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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