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Fuhrwerks- und Fahrzeugbetrieb

Von der Gründung an hat der Betrieb Pferdefuhrwerke, zeitweise auch Ochsengespanne unterhalten. Zuweilen waren vier Pferde vorhanden. Das Fuhrwerk diente ursprünglich für den Transport des Tones von der Tongrube zur Fabrik und fur den Abtransport von Generatorasche, ferner seit Errichtung des Sägewerkes im Jahr 1916 auch für die Anfuhr von Stammholz. Darüber hinaus benutzte Dr. Heinrich Schick vor dem 1. Weltkrieg ein Pferdefuhrwerk für seine Fahrten zur Bahn nach Herborn und für Kundenbesuche in der Nähe. Oft wurde noch von alten Kunden im Siegerland erzählt, daß es ein imposantes Bild gewesen sei, wenn Dr. Heinrich Schick je nach Witterung mit dem Dogcart oder dem Landauer und seinem stolzen Kutscher Karl (Karl Zeiler) vorgefahren sei.

Im Jahre 1927 wurden die beiden letzten Grauschimmel verkauft und damit der Fuhrwerksbetrieb, der der Mechanisierung Platz machen musste, aufgegeben.
Bei der 50-Jahr-Feier im Jahre 1949 verfügte die Westerwälder Thonindustrie über folgende Kraftfahrzeuge:

  • 1 Personenkraftwagen Vaux-Hall ("King of the Road") Kennzeichen HE 31 - 262
  • 1 Personenkraftwagen Mercedes-Benz (defekt)
  • 1 Personenkraftwagen-Anhänger Kennzeichen HE 02 - 045
  • 1 Lastkraftwagen Opel-Blitz, 1,5 t Kennzeichen HE 30 - 489
  • 1 Leichtmotorrad Maico Kennzeichen HE 0 - 2 - 295

Der LKW Opel-Blitz hatte eine lange Lebensdauer und wurde durch weitere Lastwagen des gleiche Fabrikats ersetzt. Auch das Leichtmotorrad "Maico" diente noch lange Zeit als Nahtransportmittel für Fahrten der Betriebsangehörigen. Der PKW "Vaux-Hall", ein englisches Produkt mit der damals üblichen Holzvergaser-Ausstattung, wurde in den Jahren nach der Währungsreform durch einen Opel-Kapitän für den Geschäftsführer abgelöst, der auch von einem "Chaffeur" gefahren wurde. Für die leitenden Angestellten stand lange Jahre ein VW-Käfer zur Verfügung, der aber von diesen auch selbst gefahren werden musste. Als Nachfolgemuster für die LKW Opel-Blitz wurde später ein Mercedes-Benz - Lastwagen gekauft; dieses Produkt ist heute(1999) noch im Einsatz.

Eine Besonderheit unter den Fahrzeugen der Westerwälder Thonindustrie war der BMW-Sportwagen (BMW-Coupe "kornblumenblau") des Firmeninhabers Dr. Friedrich Schick. Mit diesem extravaganten Sportwagen nahm Dr. Schick vor dem Zweiten Weltkrieg an nationalen Fahrerwettbewerben teil. Während des Krieges war das Fahrzeug wegen Benzinmangel und -rationierung stillgelegt; in dem allgemeinen Chaos unmittelbar nach Kriegsende wurde das Sportcoupe aus der Garage gestohlen und verschwand auf Nimmerwiedersehen.

aus: Firmenchronik 100 Jahre

 

 

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zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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