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Evo-e-mail-18


Fortsetzung mail (18)


Ich habe mich schon einige Zeit mit diesem Thema beschäftigt, und habe bisher von niemandem Argumente gehört, die mich hätten überzeugen können. In der Regel sind die Argumente von Grund auf unwissenschaftlich, beziehungsweise absichtlich in eine Verdrehung wissenschaftlicher Aussagen gekleidet.
Häufig basieren sie nur auf falschem Verständnis der Evolutionstheorie und ihnen beziehungsweise verschiedener anderer der Naturwissenschaft zugrundeliegender Erkenntnisse und Aussagen. Aus diesem Grund möchte ich Ihre Gedanken hinterfragen, um Sie zum nachdenken zu bringen, oder mir neue Erkenntnisse über die Thematik zu verschaffen.
Gerhard Lindenberg: „Es ist festzustellen, dass das heutige Wissen über die Verfallszeiten nicht in den Zeitrahmen der Bibel passen. Die gleiche Schwierigkeit besteht bei den riesigen Entfernungsangaben im Universum. Es gibt Hinweise für eine jüngere Erde, aber die sind wissenschaftlich nicht gesichert. Man muss aber auch feststellen, dass die Abläufe in der fernen Vergangenheit heute nicht nachvollzogen oder wissenschaftlich geprüft werden können. Man kann davon ausgehen, dass bei der Erschaffung des Universums bis zum Menschen die heutigen Naturgesetze noch nicht in Kraft waren. Es gibt kein Naturgesetz, das aus Nichts Materie entstehen lässt, oder das aus Materie lebende Zellen entstehen lässt usw. Nehmen wir einmal an, die langen Zeiten würden doch stimmen – es fällt mir schwer, aber die Möglichkeit kann ich nicht ganz ausschließen. Das ändert ja nichts an der Tatsache, dass die Wissenschaft keine Grundsätze aufgestellt hat, die glaubwürdig zeigen würden, wie die Makroevolution von Nichts zu Nietzsche (der Einfachheit halber) abgelaufen sein könnte.“
Natürlich ist es nicht möglich Abläufe in der fernen Vergangenheit direkt zu beobachten. Dies gilt im Übrigen für die Evolution, genauso für eine postulierte Schöpfung, aber auch für jegliche anderen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse. Die Wissenschaft basiert auf der Beobachtung und der Interpretation der uns heute durch die menschlichen Fähigkeiten eingeschränkt wahrnehmbaren Welt. Ein Elektron zum Beispiel kann man nicht direkt beobachten. Alles was man beobachten kann, sind die Auswirkungen auf andere makroskopische Objekte, die wir wiederum über unsere Augen wahrnehmen und unser Gehirn interpretiert. Um nicht zu weit in philosophische Richtungen abzudriften sei an dieser Stelle einfach festgehalten, dass alles was wir beobachten lediglich interpretiert wird, und erst im Zusammenhang vieler verschiedener Aussagen zu einer gesicherten Theorie reift. Um jetzt den dreh zu der Antwort zu bekommen nehmen wir z.B. die Aussage, dass man davon ausgehen könne, dass bei der Erschaffung des Universums bis zum Menschen die heutigen Naturgesetze noch nicht in Kraft waren. Dies ist z.B. eine Aussage, die jeglichen wissenschaftlichen Beobachtungen widerspricht. Die Naturgesetze haben nach heutigen Erkenntnissen universelle Gültigkeit. Die ‚Entstehung’ des Universums nach der Urknalltheorie beschreibt keinesfalls die Erschaffung von Materie aus dem Nichts. Die Vorstellung, die Naturgesetze hätten zu diesem Zeitpunkt nicht gegolten ist eine in den Medien groß gewordene populäre Fehldeutung der Tatsache, dass der Wissenschaft bisher eine Verbindung der Quanten- und Relativitätstheorie nicht gelungen ist, und damit der Zeitpunkt des Urknalls (soweit man davon überhaupt sprechen kann) bisher nicht beschrieben werden kann. Wissenschaftlich gesagt: Man kann den ‚Urknall’ bisher noch nicht 100% erklären, aber bestimmte unumstößliche Parameter sind unumstößlich definiert. Unabhängig vom Urknall ist dabei jedoch die Evolution zu sehen. Nach der Evolutionstheorie hat das Leben vor einigen Mrd. Jahren begonnen. Dies ist eine lange Zeit, jedoch immer noch um die 10 Mrd. Jahre nach dem Urknall. Eine Verknüpfung von Urknall und Begin des Lebens ist daher aus wissenschaftlicher Sicht zunächst einmal nicht zu treffen. Der Urknall ist für die Evolution relativ irrelevant.
Gerhard Lindenberg: „Auch jeder Nicht-Programmierer weiß, dass ein Programm wie “Hello World” nicht von selbst entsteht. Er überträgt sein Wissen auf das Ganze. Er weiß, dass ein Programm entsteht, wenn es gewollt ist, wenn es geplant ist, eben wenn ein Schöpfer da ist. Er weiß, dass alleine durch Mikroevolution kein Programm entsteht. Selbst ein einfaches funktionierendes Anfangsprogramm entsteht nicht durch Selbstorganisation. Es muss ein geeigneter Informationsträger bereitgestellt sein. Die Information muss durch ein Codierprogramm auf den Träger gespeíchert werden. Das Programm kann erst laufen, wenn der Anwender die richtige Hardware mit dem richtigen Decodierprogramm benutzt und die passende Peripherie zur Verfügung steht. Der nächste für die Wissenschaft unbeschreibbare Schritt wäre die Evolution dieses einfachen Programms zu einem Anwenderprogramm für die Praxis ohne Einsatz von Wissenschaft und Technik. Stellen sie sich einen Grashalm als ein System vor, das aus vielen Programmen besteht. Allein die Umwandlung des Sonnenlichts in Chlorophyll ist hochkompliziert. In der Bionik kann der Mensch vieles aus der Natur nachmachen, wenn auch nur stümperhaft. Einen ganzen Grashalm kann der Mensch nicht herstellen, weil ihm das Wissen und die Fähigkeit dazu fehlt. Wenn er beides hätte, würde die Zeit so gut wie keine Rolle spielen. Die Evolutionstheorie schafft das ohne Wissen und Fähigkeit? Auf was hat sich da die Wissenschaft eingelassen. Im Übrigen hat der große Fortschritt von Wissenschaft und Technik mit der Selbstorganisation überhaupt nichts zu tun. Ein Christ könnte bestimmte Techniken höchstens aus ethischen Gründen ablehnen. Aber warum sollte ein Christ ein Feind von Wissenschaft und Technik sein?“
An dieser Stelle werden meiner Meinung nach mehrere Dinge missverstanden, bzw. der Vergleich mit einem Computerprogramm ist generell sehr unglücklich. Aber fangen wir mit dem Grashalm an: Das Grashalm-Beispiel weißt im hohen Maße eine Missdeutung der wirklichen Aussagen der Evolutionstheorie auf. Um es ganz klar zu sagen, wenn die Evolutionstheorie sagen würde, zu einem bestimmten Zeitpunkt wäre ohne weiteres , oder durch Kombination verschiedener Einzelteile ein Grashalm entstanden, so ist zu recht dagegen zu halten, dies kann doch nicht funktionieren. Und das tut es auch nicht, aber das wird so auch in der Evolutionstheorie nicht dargestellt. Der Grashalm entstand durch minimale Anpassung einzelner Elemente. So ist z.B. hoch komplexe Umwandlung von Sonnenlicht in Energie, bzw. generell der komplexe Stoffwechsel etwas, was heute sehr gut evolutionär nachvollzogen ist. Dies geschah in vielen kleinen Schritten, und vor allen Dingen bei verschiedenen Lebewesen unterschiedlich. Die Kernaussage ist also, dass die direkte Entstehung eines komplexen Lebewesens natürlich einer schöpfenden Kraft bedürfen würde, die Evolutionstheorie aber dediziert aussagt, dass kein komplettes Lebewesen in einem Schritt entsteht. Und hier ist dann auch der Vergleich mit einem Computerprogramm definitiv nicht korrekt. Aber um in dieser Umgebung zu bleiben, möchte ich einmal die Unterschiede des Genetischen Codes und eines Computerprogramms aufführen: Der Informationsträger ist das Programm selber, nämlich der genetische Code. Um noch genauer zu werden, vereint der genetische Code Speichermedium, Software, Decodierungsprogramm und teilweise Softwareentwickler in einem. Mittlerweile hat sich bei den höheren Lebensformen eine Trennung der Decodierung und der Software eingestellt, es gibt jedoch Lebewesen (dazu gehört auch der Mensch), bei denen die direkte Interaktion von Gen-Abschnitten miteinander noch für einzelne Funktionen des Lebens verwendet werden. Ein wirklicher Unterschied ist aber, dass im Gegensatz zu einem Computer Gen-Programme einem ständigen Wandel unterliegen. Während ein Computer dafür sorgt, dass die gespeicherten Programme fehlerfrei bleiben, werden die „Programme“ der Natur ständig verändert. So wird schnell aus einem ‚Hello World!“ ein „Hello Wirld!“ Die Softwareentwicklung geschieht durch „Try and Error!“, jedes Programm tritt dabei direkt oder indirekt gegen alle anderen Programme auf der Welt an. Jetzt ist gerade „Hello World!“ in Bezug auf eine Beurteilung der natürlichen Auslese schwer zu interpretieren. Aber Programme die Evolution simulieren gibt es zu genüge. Eines ist aber deutlich: Die Evolution braucht kein Wissen. Das Wissen, wie etwas am besten funktioniert nimmt sich das Leben bzw. sein Code lediglich indirekt
aus seiner Umwelt.
Wenn eine kleine zufällige Änderung am Code dazu führt, dass ein Protein stabiler ist, dann verbreitet sich der Code mit mehr Erfolg. Es ist dazu kein Wissen nötig, dies einwickelt sich aus der Reaktion der Welt selbstständig. Gerade das macht die Evolution aus, dass sie komplett ohne bewusst steuernde Intelligenz auskommt.
Gerhard Lindenberg: „Welche fundierten Kenntnisse hat die Wissenschaft über die Entstehung der Materie, über die Entstehung von einfachem Leben, über die Höherentwicklung bis zum Menschen? Die Formel aufzustellen: (Mikroevolution + lange Zeiten = Makroevolution) kann nicht wissenschaftlich sein.“
Makroevolution ist ein wissenschaftlicher Begriff, der genau das aussagt. Was unterscheidet denn Mikro- und Makroevolution sonst? Gerhard Lindenberg: „Es wäre schlimm, wenn man als Christ seinen Verstand ausschalten müsste, im Gegenteil, die Bibel sagt uns, dass wir die Erde bebauen und bewahren sollen. Dazu müssen wir die Erde kennen. Hier hat die Wissenschaft ihren Anfang. Alle Erkenntnisse bzgl. Evolution, die durch Experimente belegt sind oder heute beobachtet werden können, lehnt ein Christ nicht ab (Mikroevolution). Wenn die Evolution aber das alleinige Erklärungsrecht für die Entstehung und Höherentwicklung von Nichts zu Nietzsche beansprucht, dann verlässt sie den Bereich der Wissenschaft. “Die Natur hat das wunderbar eingerichtet”. Wer ist die Natur? Ist der Gott der Natur intelligent, hat er einen Willen, plant er, hat er ein Ziel? Ich denke, Gott der Sinnlosigkeit ist doch ein guter Ausdruck dafür. Das wichtigste am Christ-Sein ist, dass man die Gnade Gottes annimmt, dass man im Glauben annimmt, dass Jesus Christus für unsere Schuld an unserer Stelle gesühnt hat. Das Gute tun ist eine Folge davon.“
Und gerade hier trennt sich Wissenschaft und Religion: Wissenschaft hat keinen Gott, und bedingt keinen Gott.
Gerhard Lindenberg: „Wie sieht das aus der Sicht der Evolutionstheorie aus:
Am Anfang war die Materie. Das heißt doch, dass die Materie ewig ist, d.h. sie hat keinen Anfang und kein Ende. Für sie existiert keine Zeit. Wir haben also 2 Möglichkeiten: die Materie ist ewig – Gott ist ewig. Die Wissenschaft kann man sich ohne Intelligenz, Wille, Plan, Sinn, Kreativität usw. nicht vorstellen. Schauen sie sich nochmal die zwei Möglichkeiten an: Welche ist wissenschaftlicher? Glauben sie nicht, dass Christen nicht danach fragen, wo Gott herkommt oder was ewig heißt. Ewig heißt doch ohne Anfang und ohne Ende. Vielleicht heißt ewig auch “ohne Zeit”. Wie heißt die wissenschaftliche Definition von “ewig”?
Als denkender Mensch kann man eigentlich nicht zu dem Schluss kommen, dass die großartige Ordnung im ganzen Weltall ohne einen regelnden Einfluss möglich ist.“
Und damit komme ich zurück zum Anfang meiner Antwort. Jedes Mal wenn ich Argumente gegen die Evolution höre, laufen Sie auf wenige grundsätzliche Dinge hinaus. Es werden gewisse Aussagen der Evolutionstheorie einfach nicht korrekt verstanden, und damit einfach als falsch abgetan. Speziell die Aussage, dass etwas Komplexes wie ein Grashalm nicht ohne Eingriff von Intelligenz möglich ist, ist doch gerade eine Grundlage der Evolutionstheorie.
Nur mit einer die Beobachtung der heutigen Welt entsprechenden Erklärung, nämlich, dass eben komplexe Lebewesen nicht einfach so entstehen, sondern sich über die Zeit in der Interaktion mit der Welt entwickeln. Also gerade eine Intelligenz nicht nötig ist. Ja, Gott könnte eine Erklärung für die Existenz der Welt sein, für die Gesetze, nach denen die Welt funktioniert.
Aber die Beobachtung dieser Welt zeigt uns Grenzen auf, wofür Gott keine Erklärung ist, und das ist das Leben. Ohne hier persönlich werden zu wollen glaube ich, dass die Verneinung der Evolutionstheorie stark mit mangelnder Vorstellungskraft einhergeht. Ich persönlich bin zum Beispiel ein starker Kritiker der Aussagen der Quantentheorie. Um hier Nichtlokalität und echten Zufall mal als Beispiele zu nennen, das kann ich mir einfach nicht vorstellen. Dennoch treffen die Voraussagen der Quantentheorie zu, die Welt pass genau auf die Theorie, also muss sie soweit korrekt sein. Und genauso ist es mit der Evolutionstheorie. Alles was das Leben hervorgebracht hat, ist so mit der Evolution zu vereinbaren, und mehr noch es ist klar zu erkennen, wie die Welt nicht sein kann. Sie ist jeden Tag in Form von Nanoevolution zu beobachten. Eine von Gott geschaffene Welt ist schön einfach und geregelt, auch ich habe das Bedürfnis, in einer einfachen von Gott geregelten Welt zu leben. Eventuell stand ja am Anfang Gott, aber die Vorstellung der Schöpfung, wie sie in der Bibel beschrieben ist, oder überhaupt ein schöpferischer Eingriff seit der Entstehung des Universums (so es denn entstanden ist), entspricht nicht der Beobachtung.

Hier noch einige Links Zum Thema:

http://de.wikipedia.org/wiki/Evolution

http://www.stern.de/wissenschaft/natur/index.html?id=191150&p=2&nv=ct_cb

http://www.innovations-report.de/html/berichte/biowissenschaften_chemie/bericht-35511.html

http://www.wissenschaft-online.de/spektrum/index.php?action=rubrik_detail&artikel_id=6812

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https://www.ge-li.de/blog/evolution-3/
Argumente gegen die Evolutionstheorie
https://www.ge-li.de/blog/evolution-3/die-101-wichtigsten-fragen-evolution/
Die 101 wichtigsten Fragen Evolution

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