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Die erste Schürfung auf Braunkohlen im Westerwald

"Die älteste Nachricht von dem Baue auf unterirdischem Holz kommt in das Jahr 1585, da im Breitscheider Wald ein Schacht darnach abgesunken ward. Ob und wie lange der Betrieb damals darauf fortgesetzt worden, ist mir nicht bekannt, da die Archival-Urkunden, welche ich in Händen gehabt, davon nichts enthalten". - Dies schrieb der Fürstlich Oranien-Nassauische Bergsekretär und spätere Bergrat Johann Philipp Becher in seinem Buch "Mineralogische Beschreibung der Oranien-Nassauischen Lande" (gedruckt in Marburg im Jahr 1789,in der Erdbacher Ausstellung zur Vor- und Erdgeschichte vorhanden). Da bis heute in den Archiven kein anderes Datum ermittelt worden ist, müsste es mit dem Jahr und dem Ort der ersten Schürfung auf Braunkohlen seine Richtigkeit haben.

Eine gezielt angesetzte Schürfung hat in der Regel eine Vorgeschichte: den Zufallsfund. Darüber ist in diesem Falle nichts bekannt. Vielleicht haben Holzfäller oder Köhler das "unterirdische Holz" zufällig entdeckt und seine Brennfähigkeit erkannt; vielleicht hat auch die Sage recht, wonach man in einem Steinbruch das Kohlenlager angeschnitten hatte (0. Runkel, Westerwald-Sagen, Langensalza 1929). Jedenfalls war vor 1585, zu einer Zeit, als man in Nassau-Dillenburg schon lange begonnen hatte, Holz zu sparen, weil die Erzverhüttung große Mengen Holzkohlen benötigte, dem Landesherren bekannt, das es im Breitscheider Wald eine neuen Brennstoff gab.

Graf Johann der Ältere sah in der Gewinnung von Kohlen eine Möglichkeit, die Wälder zu schonen, und ließ gelegentlich einer zehntägigen Besichtigungsreise hessischer Bergsachverständiger unter Führung des Berghauptmanns Gabriel Philipps auch die Fundstelle im Aubachtal unter-suchen. Das Befahrungsprotokoll vom 16. März 1585 sagt darüber: "Den 7. März sind wir gezogen bei das Breitstetter (Breitscheider) Wäldchen so oberhalb Langenaubach liegend, dasselbe Gebirg besehen und der Hoff-nung sind, ein Steinkohlen-Bergwerk an dem Ort zu erbauen, haben auch Anweisung getan, einen Schacht einzuschlagen und verdingt, nämlich al-so: Zehn Lachter zu sinken, jeden Lachter um einen halben Gulden. Da aber ihnen Gott das Glück beschert, dass die Bergleute Steinkohlen an-treffen würden in den zehn Lachtern, so ist ihnen verheißen worden, noch fünf Gulden zur Verehrung zu geben".

Das Abteufen des Schachtes nahmen Bergleute von auswärts vor. In der Dillenburger Rentei-Rechnung von 1585 heißt es: "Hans Nißlen, Bergmann von Schneburgk (Schneeberg im Erzgebirge?) samt seinen Mitgesellen, als sie bei Breitscheid nach Steinkohlen gesucht und gegraben haben, wie dem Bauschreiber Bästgen Fritzgen bewußt, gegeben 23 Gulden 14 Albus".

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zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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