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Erdgeschichte

Erdbachhöhle
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Die Arbeiten am Überraschungsloch (2)

Rutscht man nun gerade nach unten, so gelangt man in einen sehr flachen Raum, an dessen Decke kurze Sinterröhrchen hängen. Sein Boden ist vollständig mit Lehm bedeckt. Eine Grabung erscheint dort nirgends sinnvoll! Oberhalb dieses Raumes konnte ein Schluf erweitert werden. Dabei wurden zahlreiche Stalagtiten freigelegt, die zur Hälfte im Lehm steckten. Die Oberfläche des Lehms war mit einer dünnen Sinterkruste bedeckt. Einer, ca. 30 cm lang, steht mitten im Weg, sodass man sich mühsam darunter durchzwingen muss. Dahinter gelangt man zu einer derzeit noch nicht zugänglichen Querspalte, die links nach unten und rechts in Richtung Schlot führt. Der Boden dieser Spalte ist hauptsächlich mit Steinen bedeckt. Hier kann immer nur eine Person arbeiten. Trotzdem muss diese Stelle als nächstes angegangen werden. Wie wir sehen, ist die Höhle zwar immer noch recht eng, aber sie ist leicht zu erweitern. Wären alle Termine zustande gekommen, so hätten wir - davon bin ich überzeugt - über 30 Meter Gesamtlänge.

Zur weiteren Grabung sind jeweils mindestens 4 Personen nötig: Eine, die das Material an die Oberfläche zieht, eine, die den Eimer bis zur Rutsche schafft und das Hochziehen überwacht und zwei Personen zum Graben.

Was bleibt sonst noch zu tun? Zunächst muss der Zugang noch besser abgesichert werden (Höhlenverschluss) und dann muss eine Innen- und Außenvermessung vorgenommen werden. Sie wird - so meine Überzeugung - bestätigen, dass das Überraschungsloch ein weiterer Zugang zum Steinkammern-Höhlensystem, dem fossilen Erdbachsystem, ist.
Die Frage, ob diese Gänge offen oder verfüllt sind, ist derzeit nicht zu beantworten. Wie die Resultate der jüngsten Grabungen zeigen, haben wir keinen Grund zum Pessimismus, wir sind ja erst dabei, den oberflächennahen Bereich zu überschreiten!
Wenn es gelingt, unsere Arbeit noch etwas zu intensivieren, dann werden wir 1990 auf diese und viele andere Fragen Antworten finden."

Allerdings fanden die Höhlenforscher im Jahr 1990 und auch in den folgenden Jahren keine Antworten auf die Fragen nach dem Geheimnis dieser Spalte, denn sie waren nur noch sporadisch im Überraschungsloch und zu einem systematischen Graben ist es nicht mehr gekommen. Woran es gelegen hat, weiß ich nicht, ich vermute nur, dass andere, attraktivere Höhlenbefahrungen und auch nicht zuletzt die Erdbachhöhle die Männer um Michael Buchhold von ihren Vorhaben abgehalten haben. Auf jeden Fall wartet das überraschungsloch auf weitere Erschließungsarbeiten und ist sicher noch für manche Überraschung gut. Hier können sich die Höhlenforscher, jetzige und kommende, noch pfadfinderisch betätigen und dabei viele Neuigkeiten auftun, von denen dann zu gegebener Zeit zu berichten ist.

Quelle: Publikation der Speläologischen Arbeitsgemeinschaft Hessen e.V, Bearbeitet von Manfred Thielmann, Breitscheid-Erdbach

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