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1682: Das Breitscheider Pfarrhaus erhält eine Wasserleitung

Ernst Henn hat, wie wir aus den vorangegangen Artikeln wissen, sehr oft bei seinen Recherchen in den Breitscheider Pfarrakten gestöbert. Dabei sind ihm Geschehnisse bewusst geworden, deren Beschreibung und Wiedergabe sicher für die Nachwelt lesenswert sind. Er berichtete über den ersten Ofen in Breitscheid, über die Ermahnung, die dem Pfarrer zuteilwurde, aber auch über die hohen Bevölkerungsverluste in unserer Gemeinde, verursacht durch den 30jährigen Krieg und die Pest. Heute möchte ich einen Bericht vom April 1968 wiedergeben, in dem Ernst Henn über die Ausstattung des Breitscheider Pfarrhauses mit einer Wasserleitung berichtet.
Er schreibt (in "Heimatblätter", April 1968) wie folgt:

In jahrelanger Kleinarbeit hatten Pfarrer und Kirchenmeister in Breitscheid 1682 die Vermögensverhältnisse der Pfarrei wieder einigermaßen geordnet. Die bis in die Zeit des 30jährigen Krieges zurückreichenden Außenstände - Zinsen und Erbrenten - waren in einer Gesamtsumme von 180 Gulden und 6 Pfennige genau erfasst worden. Es war nicht leicht gewesen, in den durch Krieg und Pest auseinander gerissenen Familien und bei der schwierigen Erbfolge durch Wiederverheiratung die richtigen Nachfolger der Schuldner zu finden. Einige Beträge mussten als verloren gelten, weil keine Angehörigen der Zahlungspflichtigen Familien mehr lebten oder im Lande ansässig waren.

Als im Laufe des Jahres 1682 etwa ein Viertel der Außenstände eingegangen war, konnten die Kirchenmeister daran denken, dem Pfarrer Johann Jakob Ludovici den wohl schon lange gehegten Wunsch nach einer eigenen Wasserleitung zu erfüllen. Bei der Anlage handelt es sich um eine gemauerte Quellfassung außerhalb des Pfarrgrundstücks und um eine Rohrleitung aus Holz, die im Pfarrhaus zu einem Wasserstein und im Pfarrhof zu einem Trog führte. Da Pumpenteile nicht genannt sind, wird eine einfache Gefälledruckleitung anzunehmen sein.

Nach der Ausgabenrechnung entstanden folgende Kosten:
a) Baustoffe

Für Eisen zum Brunnen gekauft bei der Haigerer Hütte 3 gl (Gulden); für die Herstellung von 28 Eisenringen und 26 Kacheln 3 gl ; für das Aussuchen und Fällen der Bäume zu Röhren l gl, 21 alb (Albus); für ein gebranntes Tonrohr ( "gebachen Röhr Zum bronnen") 3 alb.

b) Löhne

Dem Brunnenleiter Meister Hans Jakob Weiß den Brunnen ins Pfarrhaus zu leiten 11 gl, 6 alb; dem Bohrmüller Meister Adam, die Röhren zu bohren 20 alb; dem Johann Henrich Petri für zwei Tage Brunnenarbeit 11 alb; dem Franz Donsbach für vier Tage Brunnenarbeit 22 alb; dem Johannes Georg für drei Tage Brunnenarbeit 15 alb; dem Johann Jost Petri für drei Tage Brunnenarbeit 12 alb; dem Johann Henrich Becker für zwei Tage Arbeit 8 alb; der Katharina Hebb für drei Tage Arbeit 12 alb; dem Johannes Georg für die Herstellung eines Troges und eines Wassersteins im Pfarrhaus 21 alb.
Gesamtkosten: 24 Gulden und 7 Albus.

Nimmt man an, dass die erwähnten 28 Eisenringe als Verbindungsmuffen für hölzerne Röhren von drei bis vier Meter Länge verwandt worden sind, dann kann die Wasserleitung 90 bis 120 Meter lang gewesen sein. Die Bewilligung des beachtlichen Betrages von mehr als 24 Gulden für diese Anlage -von dem Kirchen Inspektor und Schultheiß zu Herborn genehmigt-war ein großes Entgegenkommen der Kirchengemeinde Breitscheid. Das Leben der kinderreichen Pfarrersfamilie wurde durch die Annehmlichkeiten einer eigenen Wasserversorgung nun wesentlich leichter, und dem Pfarrer blieb fortan erspart, sein Vieh zur Tränke an den Erdbach oder an den Dorfbrunnen zu führen.

Bearbeitet von Manfred Thielmann, Breitscheid-Erdbach

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