www.ge-li.de

geschichtsübersicht
Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann - Seite 18

1356 Von der Fehde von Haiger

Sie hat mittelbar und unmittelbar Breitscheid berührt, außerdem beleuchtet sie vortrefflich die damaligen Zeitverhältnisse, darum möge hier etwas ausführlicher über sie berichtet werden.

Der Dillenburger Graf Otto II, welcher 1344 Stadtrechte von König Ludwig dem Bayer für Burg und Tal Dillenburg erhielt, war um das Ende des Jahres 1350 in einem Gefecht erschlagen worden. Viele Fehden waren unglücklich für ihn verlaufen, sodass er genötigt gewesen war, manche Besitzung zu verpfänden. Nach seinem Tode übernahm seine Witwe Adelheid für ihren minderjährigen Sohn Johann die Regierung bis 1362.

Auch sie musste Schulden machen. Von den Adeligen von Haiger lieh sie ein größeres Kapital, zur Verzinsung desselben war sie genötigt, das Kirchspiel Haiger mit seinen Einkünften an sie zu verpfänden. Das mächtige Geschlecht derer von Haiger hatte sich nur ungern unter die Herrschaft der nassauischen Grafen gefügt. In Haiger hatte es eine Burg. Jetzt wurde es übermütig. Die von Haiger nahmen mehr als ihnen zustand, und die Fehde zwischen ihnen und der Gräfin war da. Vor zwei Schiedsgerichten, 1356 und 1357, klagen sich die Parteien gegenseitig an; die befreundeten Grafen und Herrn, welche als Schiedsrichter erwählt waren, brachten vorläufig eine Versöhnung zustande. Es waren 63 Anklagepunkte. Leider kann ich hier nur einiges bringen, auch wegen der Schwierigkeit der alten Sprache nur in heutiger Ausdrucksweise. Den jedesmaligen Schiedsspruch muss ich auch bis auf (einige) Urteile auslassen.

Die Gräfin beschuldigt den Jungherrn (Junker) Heidenreich von Haiger, dass er ihren "armen Leuten" (Dorfbewohner, Leibeigene) Hühner gefangen und das Fanggarn mit den Hühnern weggenommen habe. Als ihm der etwa 15 jährige Johann von Dillenburg das verwiesen habe, soll Heidenreich gesagt haben, er lüge "und schlug ihn dazu an den Hals". -

Sie klagt weiter, Heidenreich habe ihre Knechte und armen Leute wund geschlagen, den armen Leuten ihr Haus ("Huys") aufgebrochen, ihren Plunder und Hausrat ("Huysraet") weggenommen, verkauft und vertan. -

Auf der Straße soll Heidenreich Leuten der Gräfin und anderen Sachen genommen haben. -

Heidenreich beklagt sich, die Leute von Haiger liefen über ihn und wollten ihn ermorden. Da weist die Gräfin darauf hin, wie Heidenreich sie geschädigt habe fest und groß, vor und nach, und "sie ge=

seite-17 - seite-19

von Kornelia Pelz übersetzt

 

zu den Seiten: Übersicht
I II III IV 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47a 47b 47c 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101 102 103 104 105 106 107 108 109 110 111 112 113 114 115 116 117 118 119 120 121 122 123 124 125 126 127 128 129 130 131 132 133 134 135 136 137 138 139 140 141 142 143 144 145 146 147 148 149 150 151 152 153 154 155 156 157 158 159 160 161 162 163 164 165 166 167 168 169 170 171 172 173 174 175 176 177 178 179 180 181 182 183 184 185 186 187 188 189 190 191a 191b 192a 192b 193 194 195 196 197 198 199 200 201 202 203 204 206 207 208 209 211 212 213 214 215 216 217 218 219 220 221 222 223 224 225 226 227 228 229 230 231 232 233 234 235 236 237 239 240 241 242 243 244 245 246 247 248 249 250 251 252 253 254 255 256 257 258 259 260 261 264 265 266 269 270 271 272 273 274 275 276 277 278 279 280 281 282 283 284 285 286 287 288 289 290 291 292 293 294 295 296 297 298 300 301 302 303 304 305 306 307 308 309 310 311 312 313 314 315 316 317 318 319 320 321 322 323 324 325 326 327 328 329 330 331 332 333 334 335 336 337 338 339 340 341 342 343 344 345 346 347 348 349 350 351 352 353 354 355 356 357 359 361 362 363 364 365 366 367 368 369 370 371 372 373 374 375 376 377 378 379 380 381 382 383 384 385 386 387 388 390 391 392 393 394 395 396 397 398 399 400 401 402 403 404 405 406 407 408 409 410 411 412 413 414 415 416 417 418 419 420 423 424 425 430
Inhaltsverzeichnis

zurück zur Chronik

 

home | blog alt-breitscheid
hausnamen || liste | karte | ansichten | flurnamen | familien |
geschichte || Geschichtstafel | chronik | karte | kriege | friedenszeit | ereignisse |
schulen || kirchweg | lick | neue schule | klassenfotos |
kirchen || evangel. | konfirmandenfotos | freie evangel. | katholische | pfarrer | kirchgeschichte | feg-entstehung | posaunen | kirchhof |
arbeit || rathaus | landwirtsch. | töpferei | haus | ton-ind. | post | a-dienst | bahn | verkehr | stein | wald | wirtschaften | arzt |
fritz philippi || fortsetzungsgeschichte | buch | über ihn | gedichte |
freie-zeit || vereine | feste | gedichte | spazieren | sport | feuerwehr | musik | hochzeiten
kinder || vor der schulzeit |
 
höhle >
kontakt
anfahrt >
gästebuch >
site map
impressum

powered by FreeFind

Eine Gesellschaft hat keine Zukunft, wenn sie sich nicht an die Vergangenheit erinnert.
zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

Diese Seite "Alt-Breitscheid" wird von diesem Blog begleitet: http://altbreitscheid.wordpress.com/

Copyright 2008-10 G.Lingenberg.