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Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann - Seite 2

re Liebling Fritz Philippis, unseres Heimatdichters. In seinen Gedichten "Blühende Heide", "Herbstliche Heide", "da hub meine Seele an" u. a. hat er sie besungen, er schildert sie auch in seinen Bauerngeschichten, wie z.B. in der Einleitung zu der Erzählung "Als einer nach Heidlug kam": "Oben am Rand liegt die Wildnis der ersten Tage in ungebrochenem Trotz ... . Die Wolken sind zutraulich zur hohen Heide. Ganz nahe kommen sie herzu. Aber die Heide hat darüber viel dunkle Stunden" .... "wenn sie so hocken und reden keinen Laut.". Und nun das Aufatmen in Sonne und Luft: "dann aber sind das die schönsten Stunden, wo es nirgends auf der ganzen Welt schöner sein kann als auf unserer Heide - wenn die Sonne zur Heide kommt: Denn nicht nur die Wolken, auch die Sonne kommt hier so nahe, so unverhüllt, wie gradaus dem Himmel, dass alles eingetaucht ist in ein trunkenes Lächeln der Verklärung".

An anderer Stelle :"Ein grenzenloses Verlassensein hockte auf jedem Stein". Das ist dann die große Stille, so erhaben, wie sie selten zu uns kommt. Lässt sich ein schöneres Plätzchen denken, "Schäfers Sonntagslied" dem Dichter nachzuempfinden, wenn Wald, Schutzhecken und Wacholder die stummen Zeugen der Andacht sind? Solch stille Einkehr ist Heimkehr zu unserem besseren Selbst. Wir erkennen: Wie nichtig ist das alles, um das die Menschen da unten jagen und sich meiden! Wie wenig bedürfen wir doch zu unserem wahren Glück! Nur den Frieden des Herzens, der uns von oben geschenkt wird, wenn wir nicht uns selbst leben, sondern uns liebevoll einstellen zu allem, was lebt. Und drückt uns ein geheimes Weh? "Vergiss, o Menschenseele, nicht, dass du Flügel hast". "Schwinge dich auf aus dem Staube, der dich belastend umgibt, liebe und hoffe, und glaube, dass Gott als Vater dich liebt". Neugestärkt an Leib und Seele kehren wir ins Tal zurück, den Kampf des Lebens auf einer höheren Ebene fortsetzend. Wie wenigen ist's vergönnt wie uns, sich in einem Viertelstündchen in solche "azurne Einsamkeit" zu flüchten!

Und unser Wald! Wir führten schon Eichendorffs Preis des deutschen Waldes oben an; den Meister will er loben, der den schönen Wald so hoch da droben aufgebaut hat. Es ist, als habe ihn unser Wald zu seinem Lied begeistert. "Tief die Welt verworren schallt, oben einsam Rehe grasen". Und desselben Dichters wunderbares Lied: "O Täler weit, o Höhen", mit der Mendelssohnschen Melodie ein unvergänglicher Schatz im deutschen Gemütsleben, wie gerne lassen wir es in tiefster Seele nachklingen im Hinblick auf unsern Wald!

"Im Walde steht geschrieben ein stilles, ernstes Wort Von rechtem Tun und Lieben und was des Menschen Hort"....

Wohl uns, wenn wir die Sprache des Waldes vernehmen und sein Mahnen beherzigen! Ein Ahnen des Göttlichen erfasst uns, ein geheimnisvolles Leben durchflutet uns im feierlichen Schweigen des Waldes wie in einem mächtigen Dom, der zur Andacht einlädt. Die Abendsonne rieselt golden durch die dunklen Tannen - "lebe wohl" und "schirm dich Gott, du schöner Wald"! Und müssen wir die Heimat verlassen und mit ihr auch unsern Wald, die Erinnerung an ihn wird uns in die Fremde begleiten und in dem Gewirre des Lebens aufrichten und jung erhalten:

"Und mitten in dem Leben wird deines Ernstes Gewalt Mich Einsamen erheben. So wird mein Herz nicht alt."

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von Kornelia Pelz übersetzt

 

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Eine Gesellschaft hat keine Zukunft, wenn sie sich nicht an die Vergangenheit erinnert.
zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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