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geschichtsübersicht
Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann - Seite 201

(Fortsetzung von Seite 192 b)

der Gemeinde .... 1912 kam unser Bruder Schneider (von) Wattenscheid). Ihm ist es mit zu verdanken, daß der Gedanke von Fernis zur Verwirklichung kam. Es kam dann am 18. Februar 1912 zur Gründung der Gemeinde... Am 17. März 1912 war Ältestenwahl, wo Bruder Müller zum Ältesten gewählt wurde und der dann in seltener Treue unserer Gemeinde gedient hat... In dieser Zeit wurde uns von kirchlicher Seite die Hand geboten zum Zusammenziehen. Wir haben dann erwogen: wollen wir als Gemeinde dastehen und die Richtlinien Gottes gelten lassen, oder wollen wir zusammenziehen. Da haben wir uns gesagt, wir wollen unserm Gott treu bleiben." Soweit Hild.

Es ist hier nicht der Ort, den tieferen und weniger tiefen Gründen nachzugehen, die schließlich zu einer völligen Trennung der Gemeinschaftschristen von der Kirche führten. Vielleicht geschieht es an anderer Stelle einmal. Pfarrer Weyel hat in der Kirchenchronik versucht, einige Aufklärung zu geben, soweit es die letzte Zeit betraf. Er schreibt in der Kirchenchronik, er habe sich anfangs bemüht, "die Kluft zu überbrücken," zumal er gerade wegen der Gemeinschaftsleute, "bei denen er ein tieferes und lebendigeres Christentum zu finden hoffte, sich hierher gemeldet hatte." Auch die "Frommen" hofften auf Pfarrer Weyel, und anfangs hatte er auch vielen Zuspruch von dieser Seite. Aber es fehlte ihm die magnetische Anziehungskraft, die hinreißende, das Wesentliche erfassende Art, die hier nötig gewesen wäre, um zu erobern und dauernd zu fesseln. Er war leidend, und es fiel ihm schwer, seine Predigt zusammenzubringen und sich einzuprägen. Die Welt ist mitleidlos und hat für diese Zusammenhänge kein Verständnis. Man schließt sich nur einem Starken an. Darum scheiterte auch Pfarrer Weyels Versuch eines Zusammengehens mit der Gemeinschaft. Auch bei seinen Kirchenleuten verlor er nach und nach allen Einfluß, sodaß er sich vergrämt von hier wegmeldete. Unter einem anderen Pfarrer wäre der Abfall damals wohl nicht so groß gewesen. Es hat sich auch später jemand aus der freien Gemeinde geäußert, wenn zu Pfarrer Weyels Zeit einer seiner beiden Nachfolger hier gewesen wäre, so wäre er nicht aus der Kirche ausgetreten. Das mag auch noch für andere zutreffen.
- Weyel schreibt den Abfall "einzelnen Fanatikern" zu und fährt dann wörtlich in der Kirchenchronik fort: "Schließlich führte die fortgesetzte Wühlarbeit gegen die Kirche zum Austritt einer ganzen Reihe von Familien, resp. Personen aus der Landeskirche (im ganzen, mit den Kindern der Betreffenden, 44 Personen). Von einem Mitglied des Vorstandes der freien Gemeinde wird dem Geistlichen versichert, dieser Schritt richte sich durchaus nicht gegen ihn, sondern finde statt, weil sie innerlich mit der Kirche und den kirchlichen Gebräuchen zerfallen seine." "Aber traurig ist es doch, (fährt Weyel fort,) daß die außerkirchlichen Agitation, die wohl manchmal recht selbstsüchtigen Beweggründen entspringen dürfte, zu solchen Schritten schließlich und damit zu einer tiefgehenden Spaltung und Zwietracht in der Gemeinde führt, die sich schließlich auch von dem kirchlichen Gebiete auf das gesamte Zusammenleben überträgt und so das ganze Gemeindeleben zerstört."

(Fortsetzung siehe S. 359)


(Fortsetzung von Seite 188)

Auswanderung nach Amerika. In den armen 1880er Jahren verließen wieder mehrere Breitscheider Familien die Heimat, hoffend, in Amerika bessere Daseinsmöglichkeiten zu finden. Die Familie des Schneiders Petry, "Schnierers" genannt, war schon früher nach Amerika ausgewandert und wieder zurückgekehrt. In zog sie von neuem fort. Durch sie veranlasst, verließ auch der Schwager des Petry, "Nixe Gail," mit den Seinen im Herbst 1884 die Heimat. Als 8jähriger Junge lief ich noch ein Stückchen neben ihrem Wagen her, worauf ihre Habseligkeiten verladen waren. Umringt von vielen Dorfgenossen.

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von Kornelia Pelz übersetzt

 

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zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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