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Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann - Seite 247

Festversammlung und betonte in seiner kurzen Ansprache, dass man nicht ohne stille Wehmut Abschied nahm von dem Hause, das 47 Jahre lang den Bewohnern Breitscheids als Bildungs-stätte gedient habe. Hauptlehrer Germann hielt nun eine längere Rede zum Abschied von der seitherigen Schule. "Das Haus ist ein Erlebnis der älteren Einwohner unseres Dorfes." Ein Lehrer konnte zu unserer Freude zur jetzigen Feier geladen werden, der vor dem Bauen dieser Schule sein Amt noch in der alten Schule am Kirchenweg ausübte (Germann Bleidenstatt). Nun wollen sich die hohen Pforten schließen. "Viele durchleben in dieser Scheidstunde in Erinnerung ihre eigene Schulzeit ... .Drum ziehn bewegten Herzens wir segnend, dankend aus." Als der Redner nun die Lehrer nannte, die an dieser Schule gewirkt haben, gedachte er besonders des "edlen Menschen und vorbildlichen Lehrers" Ernst Herr aus Schönbach (später Rektor in Schierstein). Die längste Dienstzeit in dieser Schule habe Lehrer Kegel erreicht (1883-1912). Am 4. Mai 1926 sei Lehrer Rinn in dieser Schule gestorben. Zum Schluss folgten noch Ermahnungen an die Eltern, die Schüler und die Lehrer: Sie möchten sich geloben, den alten Menschen hier an der alten Schule zurückzulassen und mit einem neuen Geiste im neuen Schulhaus einzuziehen. Gott möge beides dazu geben, das Wollen und das Vollbringen. Gedicht: Abschied (Elli Lehr); gemischter Chor: "Ihr Zionspilger;" Posaunenchor: "So nimm dann meine Hände." Dann Abmarsch zur neuen Schule unter Vorantritt des Posaunenchors und der Schulkinder. Die ersten Schüler tragen die bekränzte Schulchronik. Die Mädchen haben Kränzchen im Haar. (Der Anmarsch ist phot. worden).

An der neuen Schule. Männerchor der Kirchengemeinde: "Wer pflanzte die Blumen ins grüne Feld? Gemischter Chor der freien evangelischen Gemeinde: "Die Himmel erzählen;" Prolog (W. Pauluk).
Ansprache des Baumeisters Röver. Er sagte unter anderem, die neue Schule Breitscheids sei die größte in den Landgemeinden des Dillkreises und schloss mit dem Wunsche, dass sie für Eltern und Schüler ein Quell der Freude werden möge. (Das habe ich gern gehört und hat mich wieder ein wenig mit dem Baumeister versöhnt. Den Mut und die Freude will Pestalozzi seinem Jaköble zu erhalten suchen. "Die Erde braucht Sonne, und die Herzen brauchen Freude, dies Gotteslicht, allen Wesen vom Schöpfer in seiner Weisheit zugedacht und eingepflanzt). Der Baumeister übergab den Schlüssel Landrat Dr. Bünger.
Dieser betonte in seiner Rede die Bedeutung der Schulen. Nach den Kriegen 1866 und 1870/71 sei das Wort geprägt worden, die Siege seinen in erster Linie von dem preußischen Schulmeister gewonnen worden; der Jugendunterricht sei heute nicht minder wichtig, aber er ziele heute mehr dahin, auf friedlichem Wege die Entwicklung des Vaterlandes zu fördern. Allen denen, die an dem Schulbau mitgewirkt hätten, gebühre Dank, und die Gemeinde und auch der Kreis könnten stolz auf diese Schule sein, beweise sie doch, dass Einigkeit stark mache. Der Landrat überreichte dann den Schlüssel Bürgermeister Bechtum, der nun die Weihe-rede hielt.
Er sprach frei und formvollendet, zum Staunen aller, da er doch nur die Volksschule besucht hat. In längeren Ausführungen entrollte der Redner ein Bild der ganzen Entstehungsgeschichte des Schulbaues. Wir wollen hier auf die Wiedergabe dieses Teils der Rede verzichten, da wir im Eingang unseres Berichtes schon das Wichtigste darüber gebracht haben.
Ergänzend sei aus der Rede des Bürgermeisters noch hinzugefügt: Nachdem am 12. Mai 1925 eine Regierungskommission die Unzulänglichkeit unserer Schulverhältnisse festgestellt hatte, wurden wir erneut vor die Frage der Errichtung eines Schulneubaus gestellt. Wahrlich für jeden sich seiner Verantwortung bewussten Vertreter der Gemeinde eine überaus schwierige Aufgabe, denn in der Inflationszeit waren die Kapitalien der Gemeinde verloren gegangen, und sie war, wie auch die Bürgerschaft mit neuen Steuern und anderen Verpflichtungen überlastet. Doch musste in der Schul-

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von Kornelia Pelz übersetzt

 

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Eine Gesellschaft hat keine Zukunft, wenn sie sich nicht an die Vergangenheit erinnert.
zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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