Fiskalisch Examen gegen Dilgen, Tonius Schmits frau von Breitscheid am 15.September 1629
Gesteht nichts, als die (folgenden Personen) sagen, Margarete Lottin (?) Margarete Ebertzin und Margarethe, ihre Dienstmagd, "sagen alle drey" ihr, Dilgen, ins Gesicht, daß sie drey tag und zwo nacht in Johann Ebertz hauß heimblich gewesen, Johanns bein zu artzen (?), da seyen sie alle drey bey ihr, Dilgen, uff der öbristen stuben und ihr Teufel bey ihr wider dem betth gestanden, und ihrer beiden Margareten teuflische Buhlen seien auch da gewesen.
16. September 1629 nochmals Examina gegen Dilgen Schmit. Hat nochmals in der Güte nichts gestehen wöllen; hats danach zum ernst kommen und sich uff die folter spannen lassen und bekennt, ihr feind sey zu ihr in ihre stuben kommen, hat gesagt, wenn sie ihm folgen wolt, wolt er ihr genug geben, hat sich Hans geheißen, derselbe wär in Johann Ebertz haus gewesen, sey etwa vor dery Jahren gewesen. Johanns Lott (?) hätt sie angestrochen (?) mit Hexensalbe), Johann Ebertzen das Bein zu ...., da wär sie dahin gegangen, als es die weiber gemacht haben, hätt sie geholfen; der Teufel hätt sie uffm Kuhkopf des morgens früh wieder aus Eberts Johanns hauß geführet, und die andern zwey weiber wären mit ihr uff den hiffholder gefahren, da dannen sie wieder in Johann Ebertz hauß miteinander gefahren. Uffen hiffholder wäre sie uffm tantz gewesen; Scheffer (Schäfer) Hans Weigels frau, Hoff, Henrichs frau, Hirtz Jakobs frau Angin wären auch da gewesen. Der Teufel wäre auch da mit einer stangen gewesen. Der Teufel trieb große Schelmstück, der ihre hätte auch buhlschaft mit ihr getrieben. Er hat ihr etwas gegeben, aber wann sies besehen, wärns Pferdknöttel gewesen. Sie hätt vorm Jahr oder drey ihr eigen pferd umgebracht, Meister Johanns hätts abgezogen. Der feind hätt ihr Mercurius in einem horn gegeben, das hätt sie ihm eingegeben; das hörngin, da man ein sensenstein intut, läge in ihrem Kachelofen.
(Es wird der Dilgen nun gedroht, sie morgen auf den Stuhl (Folterstuhl) zu setzen, wenn sie dem Schultheißen nicht alles bekennt. Aus dem Protokoll, das im ganzen etwa 9 Aktenseiten umfasst, will ich im folgenden nur noch das Hauptsächlichste bringen.)
Sie hätt Hirtz Hannes töten sollen, aber sie hätts nicht thun können, da hätte sie ihm über die arme her fahren und blasen sollen; daruff sie ins Backhaus, darin er gewesen, gegangen, und als er neben ihr heraus gegangen, hätt sie ihm drüber her geblasen (und gefluchet, daruff er an den Händen lahm worden.).
Tönges Klein hat gesagt, dieser Dilgen sohn hätt zum Möller zu Erdbach gesagt, wann seine mutter schon zu stücken zerrissen würde, so wüßt er, daß diese doch nichts sagt.
Uffm hiffholder vor drei Jahren will sie unter anderen auch des Profoß(en) frau Crein von Medenbach gesehen haben; Schmitts Jochems frau hätte sie mit einem Blick in dem umbschlag am tantz gesehen. - Sie sey auch uff der Huben (hub) uffen tantz obigt Breidscheidt gewesen, aber sie hab niemands da gekennt noch gesehen, es sey in dem Dunkel auch ein geleuff durcheinander, daß keins das andere kennt. Der feind hat sie gezwengt Weigeln sein pferd umbzubringen, als sie aber solches nicht thun wollen, hat sie ihres umbbringen müssen; Item ein schön groß schwein, so ein butsch (Bitsch) gewesen, hätts ihr des morgens, als sie in die Ecker gehen sollen von einer pfannen eingegeben. - Ihrer tochter Kind, ein Bubgin, hätt sie umbgebracht, der feind hätts haben wollen. - Daß sie umbs aug kommen, hätt sie ihr selbsten mit einer witt gethan. - Ihre tochter hätt gegen Scheffer Wegeln geklagt, daß wann ein fest vor
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von Kornelia Pelz übersetzt
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