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geschichtsübersicht
Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann - Seite 5

aus der Vergangenheit der Heimat

Breitscheid liegt inmitten dreier Denkmäler aus grauer Vorzeit, der Steinkammern bei Erdbach, des Wildweiberhäuschens bei Langenaubach und des Barsteins.

Die Steinkammern sind in langen Zeiträumen entstandene Aushöhlungen des Wassers. Man unterscheidet die Großen und die Kleinen Steinkammern, die Großen Steinkammern sind die große, nach oben überhängende Südwand, näher an Erdbach gelegen. Der Eingang ist seit Jahren verschüttet. Die kleinen Steinkammern liegen etwas höher, nach Süden zu. Es ist dies die Felsgruppe, welche gewöhnlich besucht wird, mit der Kammer oben und dem engen Durchgang nach unten. Über die Steinkammern bestehen einige Sagen. Dr. P. Zaunert bringt folgende in seinen "Hessen - Nassauischen Sagen".

"Vor Zeiten haben auch in den Steinkammern .... Zwerge gewohnt. Damals floss der Erdbach, der jetzt unterhalb von Breitscheid in der Erde verschwindet, noch oberirdisch weiter. Weil aber die Breitscheider den Zwergen Verdruss machten, nahmen die ihnen zur Strafen den Bach. Davon hatten aber auch die Erdbacher großen Schaden, die doch mit den Zwergen immer gut gestanden hatten. Und sie baten gar sehr, dass ihnen die Zwerge den Bach wieder gäben. Am anderen Morgen floss der Bach dann auch wieder durch ihr Tal wie zuvor. Am Fuße des Berges kam er wieder hervor und war ebenso stark wie dort, wo er verschwunden war".

Pfeifers Jakob von Erdbach erzählte dem Verfasser in seiner urwüchsigen Art folgendes:
"Es geht eine alte Sage, nach der die Steinkammern mit dem Wildweiberhäuschen bei Langenaubach in unterirdischer Verbindung stehen sollen. Zwei Naturforscher wollten dies untersuchen. Der eine ist an den großen Steinkammern hineingemacht und der andere vor dem Eingang stehen geblieben. Sie wollten ihre Verbindung durch ein langes Kordel aufrechterhalten. Aber leider reißt der Untersucher das Kordel aus der Hand des anderen und ist bis heute nicht zurückgekehrt."

Bergsekretär Becher von Dillenburg, der die Höhlen 1789 beschreibt, wie sie damals beschaffen waren, spricht von größeren Höhlen, als sie jetzt vorhanden sind. Auch Pfeifers Jakob (Georg) will in Gemeinschaft mit Oberlehrer Friedemann - Dillenburg in den 1860er Jahren eine größere Höhle besucht haben. Sie wollen (von den kleinen Steinkammern aus ?) etwa 300 Meter (?) weit bis unter das Breitscheider Feld gegangen sein. Die Hohlräume seien stellenweise so hoch gewesen wie der Innenraum einer Dorfkirche. Oberlehrer Fr(iedemann )habe in den Höhlen Fledermäuse gefangen. Georg fährt dann wörtlich fort:

"Während der Herr Oberlehrer in den Spalten herum nach den Fledermäusen suchte, blieb ich an der Felswand stehen. Auf dem Boden lag feiner Sand oder Erde. Ich spürte auf einmal, dass ich so langsam tiefer sank, weshalb ich zu Herrn Fr(iedemann) sagte, ich täte zurückgehen, denn man wüsste nicht, wie der Teufel sein Spiel mache, und man würde lebendig begraben. Ich dachte an den Naturforscher und kehrte ins Freie zurück. Nach 2 Stunden kam auch der Herr Oberlehrer und brachte wunderschöne Tropfsteine mit und 23 Fledermäuse, in Papier eingewickelt. Auf dem Wege nach Erdbach hat er öfters gesagt: "Ach, wie wunderschön in den Höhlen!""

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von Kornelia Pelz übersetzt

 

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Eine Gesellschaft hat keine Zukunft, wenn sie sich nicht an die Vergangenheit erinnert.
zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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