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geschichtsübersicht
Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann


(Seite 82)

trug das Stück, "Hainteil" genannt, das erste Jahr Korn, das "Hainkorn", dann 2 Jahre Hafer.
Jedem Ortsbürger wurde durch das Los ein solches Hainteil zugewiesen. Das waren
noch Anklänge an das alte Außenfeld, wie es vor der Aufhebung der Dreifelderwirtschaft bestand.

Nun wieder zum vorliegenden Stoff ! Von einer Hube hat das gesamte Weidegebiet
Seinen Namen erhalten. Die Mühlenstrut war im 16. Jhrh. ganz oder zum Teil ein
Lehen (Feudum), wie aus obiger Nachrichtvon 1594 hervorgeht, Bickensches Mann=
lehen. Von denen von Bicken war 1594 Johann Loß und 1602 Quad v. Landskron mit ihr
belehnt. Da diese Lehensträger auswärts wohnten, konnten sie das Lehen nicht selbst in
Nutznießung nehmen, sondern überließen es den Breitscheidern .*

Diese mussten Zins davon zahlen und beim Übergang des Lehens in andere Hände die
Anerkennungsgebühr entrichten. Die Breitscheider wiedersetzen sich nun und wollen
weder Zins zahlen noch in die Erneuerung der Leihe
einwilligen. Daß dies in der Regierungszeit Johannes des Älteren geschah, dürfte nicht zufällig sein;
denn es war bekannt, daß Graf Johann
bei Streitigkeiten zwischen dem Adel u. seinen Gemeinden, für die
letzteren Partei ergriff, und so erhofften die Breitscheider wohl jetzt
die Mühlenstrut als freies Eigentum zu erlangen. Ob sie das Ziel damals
erreichten, ist mir nicht bekannt, da ich die Akten nicht einsehen konnte.

Es ist aber zweifelhaft, sonst wäre der Ausgang des Streites doch dem Auszuge beige =
fügt worden. Wenn die Erwerbung der umstrittenen Ländereien der Gemeinde,

damals nicht gelang, auch in der Folge nicht möglich war, so dürfte das Aus
sterben des Bicken = schen Geschlechts im Jahre 1732 die Gelegenheit geboten hab
en, nun endlich die Lehen= güter in der Mühlenstrut für die Gemeinde zu er
werben. Aus den Akten über die Aspenstrut ist auch noch manches über
die Besitzverhältnisse auf der Hub zu entnehmen. Die meißten Erbleihen
dieser Art gingen im 17. u. 18. Jahrh. in Gemeinde oder Privatbesitz über.

*Nach Akten in unserem Gemeinde Archiv über die Belehnung mit der Mühlenstrut
ist die Frage der Erbleihe umstritten. Siehe darüber weiteres Seite 351 !

Anmerkung:
Dieser Bericht aus der Breitscheider Ortschronik wurde vom damaligen Chronisten Reinhold Kuhlmann geschrieben und von Hans Henn übersetzt.

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zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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