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geschichtsübersicht
Die Ortschronik von Reinhard Kuhlmann - Seite 84

Johann der Ältere. Regierte von 1559-1606. Unter ihm waren die nassau - ottonischen Lande von Siegen bis ... von Lilienstein (der die ... der Gesetze heraus gab ... weisen, tätigen und gütigen Fürsten". Ein anderer rühmt noch seine Charakterfestigkeit, seinen Edelmut und seine kindliche, aufrichtige Frömmigkeit. Das gemeine Volk (also unsere alten Breitscheider auch) soll ihm in Liebe und Verehrung zugetan gewesen sein. Als er auf etwa zwei Jahre fern von seiner Lande Statthalter von Geldern war, schrieb ihm seine alte Mutter Juliana 1579: "Wollt Gott, daß Euer Liebden die Gelegenheit haben können, daß sie selber her könnten kommen, denn solche große Klag und Verlangen unter dem gemeinen Mann ist nach E.L., daß es dieselben nicht wohl glauben könnten". "Die Trauer des Volkes bei seinem Tode war eine allgemeine und ungeheuchelte".

Weil Johann der Ältere auf einen Mittwoch starb, wurde von da an auf den ersten Mittwoch eines jeden Monats ein Bettag gehalten. - "Es ist auch das tanzen und alle kurzweiligkeit in der graveschaft verboten worden. Jeder predikant (Prediger) mußte eine leichpredigt tun und dessen abschrit in Tilleberg inlibern". - Johann starb am 8. Oktober 1606.


1562 wurde ein Forstgesetz erlassen. Es kann daraus entnommen werden, daß man es für an der Zeit hielt, der Erhaltung des Waldes einige Sorgfalt zu widmen; von einer Pflege im heutigen Sinn kann man aber noch nicht reden. Die Wälder müssen damals schon bedenklich in Abgang gekommen sein. Wie der Name "Westerwald" sagt, war in den ältesten Zeiten, in den Zeiten der Besiedelung, das Gebirge ein großer Wald, wann der Hohe Westerwald den Wald verloren hat und aus welchen Ursachen, darüber sind die Meinungen geteilt. Um weiteres (Schwinden) des Waldes zu verhüten, bringt das erwähnte Forstgesetz die (Bestimmung), daß in jedem Dorf Gemeindebacköfen angelegt werden sollen. Bis dahin waren wohl mehrere Backöfen in den Dörfern, die Eigentum der Bürger waren. (Noch 1909 fand ich es so in Nieste bei Kassel, einen Gemeindebackofen hatte das Dorf nicht.) Bei dem Überfluß an Holz in den früheren Zeiten, konnte man sich das Ausgehen und öftere Anheizen der Öfen erlauben. In 1431 tritt der Familienname "Baghuser" und 1447 und 1457 derselbe Name in der Form "Backhuser" auf; wahrscheinlich hatte der erste Träger dieses Namens einen Backofen. Zur weiteren Geschichte unserer Backhäuser sei hier vorausgenommen, daß der "Histergässer Backes" wohl das älteste unter den bekannten ist. Die alte Schule am Kirchenweg (1744 gebaut) hatte im Erdgeschoß (oder im No...) der Nordostseite einen Gemeindebackofen. In dem 1858 erbauten Gemeindehaus sollten 2 Backöfen nebeneinander sein, aber es zog nicht recht, darum blieb es bei dem einen.

Von 1562 ab wurde auch dem Wegebau größere Sorgfalt gewidmet. Mit der Beschaffenheit der Verkehrswege soll es früher oft traurig bestellt gewesen sein. Sie waren doch noch nicht gestückt, wenigstens die Vizinalwege noch nicht. Auch hier sei des Zusammenhangs wegen aus der weiteren Entwicklung des Wichtigste vorweg genommen. Von den großen Landstraßen wurde um 1744 diejenige von Herborn nach Dillenburg gebaut.


1556. Zustand der Wohnhäuser. In einer Verordnung wird vor "fremden ausländischen durchwandernden Mordbrennern" gewarnt; sie fänden leicht Unterschlupf, weil "an vielen Orten die Häuser gar Dachlos und verwüstet stehen."

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von Kornelia Pelz übersetzt

 

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Eine Gesellschaft hat keine Zukunft, wenn sie sich nicht an die Vergangenheit erinnert.
zitiert aus dem "Herborner Tageblatt"

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