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Energie - Dampfkraftanlage
Bei der Errichtung der Fabrik im Jahre 1900/1901 wurde für den Antrieb der Maschinen zunächst eine
Lanz'sche stationäre Compound-Locomobil, 62 qm Heizfläche und 9 Atm Überdruck, 125 PS
aufgestellt.
Die Locomobile hat von 1912 - 1922 in Reserve gestanden und wurde, nachdem sie bis dahin nicht gebraucht wurde, verkauft. Ferner verfügte das Werk ab 1901 über eine
eincyl. Locomobile von 10,5 qm Heizfläche und 7 Atm Überdruck, zum Betriebe des Ventilators der Generatoren und eines Exhaustors, für die Wärmeleitung der Schamottefabrik.
Sie wurde 1922 demontiert.
Nachdem sich die Lanz'sche Locomobile von 125 PS für den weiteren Ausbau der Fabrik als zu klein erwies, kamen 1912 zur Aufstellung:
1.) Eine liegende Compoundmaschine des Fürstlich-Stolbergischen Hüttenamtes der Magdeburger Werkzeugmaschinenfabrik in Ilsenburg-Harz mit 490/800 mm Cyl. D, 800 mm Hub mit Einspritzkondensator, n = 100, Schwungrad von 4300 mm D, für Seilbetrieb (12 Rillen) Leistung 320/450 PS, bei 10 Atm Dampfspannung, mit Elsener Ventilsteuerung,
2.) 2 Planrohrkessel dazu, mit Planrostfeuerung von je 73,26 qm Heizfläche, 10 Atm Überdruck, mit Überhitzer für Temperaturen von 300 Grad.
1917 erhielt die Kesselanlage:
2 Doppelstufenrostfeuerungen - zwölfstufig, 910 Mundweite der Firma J. A. Topf & Söhne in Erfurt.
1920 wurde die Anlage ergänzt durch
eine Wasserreinigungsanlage "Neckar" von der Firma Philipp Müller G.m.b.H. in Stuttgart.
Die Maschinen-Kesselanlage wurde während der Stilllegungszeit 1928 wegen Elektrifizierung des Betriebes demontiert und verschrottet.-
Die im Jahre 1912 aufgestellte Dampfmaschine mit Planrostkessel war ursprünglich an den grossen, 68 m hohen Fabrikschornstein angeschlossen. Im ersten Weltkrieg erhielt die Anlage einen besonderen Kamin zwischen Mahlraum und Transformatorenhaus. Der Kamin wurde von französischen Kriegsgefangenen im ersten Weltkrieg erbaut. Während des zweiten Weltkrieges ist der durch den Stillstand schadhaft gewordene Kamin zwecks Verwertung der Steine nach und nach abgebrochen worden.
Anstelle der Stolbergischen Maschine sollte ursprünglich eine andere Dampfmaschine Verwendung finden, die von Otto Wolf, Köln, gekauft war und 330 PS leisten sollte. Bei der Montage stellte es sich heraus, dass die Maschine die zugesicherte Leistung nicht besaß, sondern nur 250 PS leistete. Hieraus entwickelte sich ein Rechtsstreit, der alle Instanzen bis zum Reichsgericht durchlief und schliesslich nach 18-jähriger Prozessdauer 1930 im Vergleichswege mit einer Schadenersatz-Zahlung von RM 40.000,- an uns endete. Der Streitwert zu Beginn des Rechtsstreites betrug RM 8.000,-.
aus: Schrift zum 50jähr. Jubiläum
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